
Nach einem erfolgreichen Bewerbungsverfahren wurde unsere Gemeinde kürzlich vom Land als Schwerpunktkommune anerkannt. Für private und öffentliche Maßnahmen der Dorferneuerung stehen Fördermittel in Aussicht. Bis das Programm anläuft - im Mittelpunkt steht eine Moderation mit Bürgerbeteiligung - kann es aufgrund der Corona-Pandemie noch etwas dauern. Wie angekündigt, können Sie hier mit einem Klick auf "Weiterlesen" den ausführlichen NZ-Bericht zur Ernennung einsehen.
Rückweiler. Gute Neuigkeiten für Rückweiler: Der Heideort wurde kürzlich vom Land als Schwerpunktgemeinde anerkannt. Damit stehen für die Dorferneuerung in den nächsten acht Jahren umfangreiche Fördergelder in Aussicht. „Das ist natürlich eine tolle Sache für uns“, kommentierte Ortsbürgermeister Lutz Altekrüger im Gesrpäch mit der NZ. „Die Gemeinde hat reichlich Potential, das wir künftig besser ausschöpfen wollen.“
Die frohe Botschaft kam per Post. Statt einer feierlichen Ernennungszeremonie in Mainz, wie in der Vergangenheit üblich, informierte das Land die ausgewählten Gemeinden wegen der aktuellen Corona-Pandemie dieses Mal auf dem Briefweg. Einstimmig beschloss der Gemeinderat im vergangenen Sommer, sich für das Landesförderprogramm zu bewerben. Bei einer Ortsbegehung mit anschließender Sichtung der Gemarkung machte sich das Gremium ein Bild von der derzeitigen Lage. „In der Bewerbung haben wir unsere Gedanken zur Dorferneuerung festgehalten, mit einigen Fotos versehen und nach Mainz geschickt“, erläutert Altekrüger.
Die Ortsspitze hofft, möglichst viele Einwohner, ortansässige Vereine, Gruppen und Institutionen in den Prozess einzubinden. „Jung und Alt, alle können mitmachen. Je größer die Beteiligung, desto besser. Das ist eine große Chance für unser Dorf“, betont der Ortschef.
Neben öffentlichen Bauvorhaben können auch private Projekte finanziell von dem Programm profitieren. Kernelement der Ortserneuerung ist eine Dorfmoderation mit Bürgerbeteiligung. Die Gemeinde hält zurzeit Ausschau nach einem geeigneten Planungsbüro, das den Prozess betreut. Mehrere Kandidaten wurden angeschrieben und sollen sich demnächst vorstellen, erläutert Altekrüger.
„Wegen Corona haben wir momentan keine Planungssicherheit. Wenn das Versammlungsverbot aufgehoben ist, wird sich der Rat um die Vorbereitungen des Prozesses kümmern“, so die Ortsspitze weiter. Ideen hat das Gremium schon reichlich. Ganz oben auf der Agenda steht das Dorfgemeinschaftshaus, besser bekannt als Jugendheim. Die Gemeinde hegt dafür große Pläne: Die Immobilie, die vor einigen Jahren von der Herz-Jesu Kirchengemeinde für rund 90.000 Euro übernommen wurde, soll umfassend saniert werden (die NZ berichtete). Alleine die Modernisierung der Brandschutzbestimmungen im Gebäude könnte die Kommune mehrere Hunderttausend Euro kosten.
„Ohne Fördergeld ist das natürlich nicht zu stemmen“, sagt Altekrüger. Auch eine Bewerbung für Mittel aus dem Landesinvestitionsstock hat das Dorf dazu eingereicht, der Bescheid wird Anfang April erwartet. Für die Gesamtmaßnahme plant die Kommune mit einem Gesamtvolumen von rund 780.000 Euro. Neben Mängel im Gebäude wird auch das Umfeld des beliebten Gemeinschaftshauses in den Blick genommen. Dem Gemeinderat schweben aber noch eine Reihe weiterer Maßnahmen vor.
Unter den Fingernägeln brennt etwa die Nachfolgenutzung des Sportplatzes. Das Gelände ist seit Jahren verweist. Frühere Pläne einer Bebauung mit Fotovoltaik sind mittlerweile vom Tisch. Hier soll langfristig eine Lösung her. Angedacht ist etwa die Anlage eines Multifunktionspielfeldes. In der Nähe könnte sich der Ortsbürgermeister ein Trimm-Dich-Pfad für ältere Semester vorstellen und ein Treffpunkt für Jugendliche wird in Erwägung gezogen. Auch die Erneuerung der Wanderwege und Ruhebänke ist denkbar. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Dorfmitte, wo früher ein großer Geräteschuppen stand. Sie könnte ihren ursprünglichen Charme zurückerhalten, meint Altekrüger. (bw)